Italien – definitiv eines meiner Lieblingsländer auf diesem Planeten. Pizza, Pasta, la dolce vita, Meeresrauschen und geselliges Beisammensitzen mit Aperitivo – wer kann dazu schon NEIN sagen?
Eine meiner schönsten Reisen in dieses Land war die Sprachreise im Rahmen unseres Italienisch-Unterrichts mit 17. Zehn Jahre ist die Zeit mit Sprachschule, Sightseeing, Italo-Kochkurs und ganz viel Spaß schon her. Und jedes Mal wieder nehme ich mir vor, diesen wunderbaren Ort nochmal zu bereisen (na gut – die Unterbringung bei unserem damaligen Gast-Vater mal abgesehen). Doch leider scheiterte es bislang entweder am Geld, der nötigen Zeit, oder wie aktuell einer Pandemie, die uns alle zum Stillstand zwingt. Auf unseren wunderbaren Ausflügen rund um Trapani und Palermo, durfte ich wohl die bekanntesten süßen Versuchungen der Insel im Mittelmeer kennen lernen: Cannoli.
Bei einem Cannolo handelt es sich um ein gefülltes Gebäckstück. Dieses besteht aus einer frittierten Teigrolle, welche mit einer Mischung auf Ricotta-Basis und zum Beispiel Vanille, Schokostückchen, kandiertem Obst oder Nüssen geadelt wird. Ins Deutsche übersetzt bedeutet Cannolo in etwa “kleines Rohr”, was in Anbetracht der Form der Nascherei sehr passend wirkt. Wie ich auf der Insel erfahren habe, wurden Cannoli früher hauptsächlich zu Karneval zubereitet (man könnte also sagen, Cannoli sind eine Art Italo-Krapfen). Mit der Zeit verlor sich allerdings diese Bedeutung – vermutlich haben auch die Italiener bemerkt, dass süße Leckereien das ganze Jahr über schmecken und so wurden Cannoli zum verführerischen Aushängeschild italienischer Zuckerbäcker. Heute findet man sie in italienischen Gassen überall dort, wo “Pasticceria” in dicken Lettern über der Eingangstür prangt.

Wir haben uns gedacht, warum nicht Cannoli mit einem weiteren Klassiker Italiens kombinieren und so entstanden unsere “cannoli siciliani al caffè”. Damit lässt sich das “bella italia-Fernweh” wohl am besten beim sonntäglichen Kaffeplausch vertreiben.
Zutaten (ca. 40 kleine Cannoli):
- 150g Weizenmehl
- 150 Gries (fein)
- 1 EL Olivenöl
- 2 Eier
- 1 Ei-Dotter (das restliche Eiklar wird auch benötigt)
- 40g Zucker
- 1 Espresso
- Öl zum Frittieren
- 350g Ricotta
- 125g Schlagobers
- 50g Kaffeebohnen
- 100g Zucker
- 3 Blatt Gelatine
Für den Teig werden Mehl, Gries, Olivenöl, die Eier und den Dotter, 40g Zucker und 1 Tasse Espresso zu einem geschmeidigen Teig verknetet. Diesen anschließend in Folie einwickeln und für 1h kalt stellen und ruhen lassen. Danach wird der Teig dünn ausgerollt (ca. 3mm) und mit einem Anrichtering oder ähnlichem ausgestochen (Durchmesser ca. 6cm – kommt allerdings etwas auf die Dicke eurer Förmchen an). Die Teigkreise um kleine Schaumrollenformen wickeln (zuvor die Formen mit Trennfett besprühen und die Enden mit dem restlichen Eiklar überlappend verkleben. In heißem Fett werden die Cannoli nun ausgebacken, bis sie eine gold-braune Färbung angenommen haben. Anschließend auf etwas Küchenkrepp abtropfen und auskühlen lassen.
Nach dem Frittieren müssen die Teigrollen auskühlen.
Für die Cremefüllung wird der Schlagobers in einem Topf erhitzt und darin 100g Zucker aufgelöst. Den Topf von der Hitze nehmen und die Kaffeebohnen hinzugeben. Die Schlagobers-Mischung nun über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen, damit sich das Kaffee-Aroma gut entfalten kann.
Am nächsten Tag die Kaffeebohnen abseihen und die Sahne nochmals erwärmen, um darin die Gelatine (zuvor in kaltem Wasser eingeweicht und ausgedrückt) aufzulösen. Die Mischung nun wieder abkühlen lassen und gemeinsam mit dem Ricotta aufschlagen (am besten natürlich in einer Küchenmaschine – wenn ihr keine habt, klappt es auch mit einem Handmixer).
Die Creme nun in die ausgekühlten “Röhrchen” füllen. Kleiner Tipp: Nehmt euch einen Spritzsack, in den ihr die Creme füllt und versucht jeweils aus der Mitte heraus (quasi jede Rollen-Hälfte extra) die Füllung in die Cannoli zu spritzen.

PS: Für ein optisches Highlight könnt ihr jeweils die Sptizen der Cannoli vor dem Füllen in geschmolzene Schokolade tauchen und zum Beispiel noch gehackte Nüsse auf die flüssige Schoki streuen.
