Corona hat uns ja in vielerlei Hinsicht eingeschränkt. Wir waren verdammt, eine lange Zeit isoliert zu Hause zu verbringen und Geschäfte und Restaurants mussten ewig geschlossen halten. Vieles aus dieser Zeit verbinden wir vorneweg mit negativen Erinnerungen. Aber ich denke selbst solchen schwierigen Monaten und Jahren sollte man etwas Gutes abgewinnen können. Selbst – wenn es nur Kleinigkeiten sind.
Unser Urlaub im Inland
Wir haben 2020 als auch 2021 unseren Urlaub im Inland verbracht. Tja, wie soll ich sagen, war definitiv anders geplant, aber dennoch wunderschön. Im letzten September haben wir im Zuge unseres Urlaubs in der Steiermark die Chance genutzt und einen Abend im Steira Wirt in Trautmannsdorf verbracht. Für mich persönlich ein lang gehegter Traum, da ich ja ein riesiger Richard Rauch-Fan bin. Nicht zuletzt, durch meine Lieblingskoch-Show im Fernsehen: Küchenschlacht und seine begnadeten Kochbücher. Langer Rede, kurzer Sinn – es war ein wundervoller Abend, voller kulinarischer Genüsse! Allerdings bin ich aus dem Restaurant raus und war zu diesem Zeitpunkt schon traurig, nicht öfter hier speisen zu können, weil uns doch ein paar hundert Kilometer trennen.
Doch dann kam die Eingebung. In Zeiten von Covid sind ja viele, vor allem auch gute Restaurants auf die Idee gekommen zu bestimmten Anlässen Kochboxen zu versenden und ich muss sagen, der Grundgedanke hat mir sehr gefallen. Das Prinzip ist simpel: Ein mehrgängiges Menü, welches in der Restaurantküche so weit es geht vorbereitet wird. Danach abgepackt wird und zuhause im Grunde zu Hause nur noch warm gemacht werden muss. Also Laptop angeschmissen und für den Valentinstag eine Liebesbox bei den Geschwistern Rauch bestellt. [ausgelegt ist eine Box immer für 2 Personen: aktueller Kostenpunkt knapp 150€ zuzüglich Versand]
Klappt dieses Ding mit der Kochbox überhaupt?
Am vereinbarten Tag wurde das Paket durch die Post zugestellt und ich konnte einen Blick in die Box werfen (übrigens gibt es demnächst auch eine Faschings-, Oster- und Muttertagsbox). Trotz postalischem Transport war alles noch schön kalt und wurde vorübergehend im Kühlschrank geparkt. Jeder Gang war entweder in kleinen Gläschen (hier hat mich die Wiederverwendbarkeit der Verpackung sehr gut gefallen) oder vakuumiert abgepackt mit entsprechendem Etikett versehen und machte allein schon beim Anschauen Lust auf mehr.


Am Tag des Dinners, ging es dann los. Wir haben den Tisch schön gedeckt und die beigelegte Menükarte aufgestellt. Auf einem abgehefteten Zettel findet man eine Anleitung, wie man das Menü auf die Teller bringt. Diese ist mit Witz und Charme verfasst und erklärt in einfacher Form, was zu tun ist. Für alle, die gerne Dinge sehen, um sie besser nach vollziehen zu können, gibt es auch Schritt-für-Schritt Anleitungen per Video, welche mittels QR-Code abgerufen werden können.
Jetzt wird es in jedem Fall ernst:
Also gings munter ans Werk. Vorweg etwas Brot, dann eine fischige Vorspeise, gefolgt von etwas Suppe (mein Highlight) und Kalb im Hauptgang. Ganz wie es sich gehört, darf natürlich ein süßer Abschluss nicht fehlen. Besonders gefallen hat mir die Tatsache, dass sogar etwas Prickelndes in einer Flasche mitgeliefert wurde und die uns geschmacklich wirklich überzeugt hat. Getoppt wurde das ganze durch 2 Pralinen von Eveline Wild (so mancher wird die Dame, welche über immense Fähigkeiten im Backen und “Schokolade veredeln” verfügt, aus dem Fernsehen kennen).
Das Menü noch einmal für euch im Überblick:
- “Sopherl” – Streuobstwiesensekt (seehr lecker)
- Eingelegter Saibling mit Fenchel, Apfel (Endivien-Kresse, Kürbiscreme und Zwiebel-Wurzelbrot)
- Krenschaumsuppe (rote Rüben, Zwiebel-Entenfleischtascherl)
- Kalbsrücken mit Kräuterbutter (Kastanien-Fregola Sarda, Romanesco-Karfiolgemüse)
- Weisses Schokoladenmousse (eingelegte Ingwer-Litschi und Rosenblüten-Granité)
Meiner persönlichen Meinung nach ist die Kochbox eine super Möglichkeit zuhause kulinarisch aufzutrumpfen, auch wenn man vielleicht kein begnadeter Meisterkoch ist. Preis-Leistung war für uns vollkommen ok. Zuerst hatte ich ein wenig Zweifel ob man von den diversen kleinen Gläschen und Verpackungen satt werden kann, aber dann war spätestens vor dem Dessert klar, dass Herr Rauch es sehr gut mit uns gemeint hat. Auch die detailierte Beschreibung, wie angerichtet werden kann, spricht mich sehr an. Carsten hat sich natürlich nicht daran gehalten und seiner eigenen Kreativität freien Lauf gelassen, aber mir als “Laie” fehlt es gerade in der Hinsicht manchmal einfach an der nötigen Vorstellungskraft.

Leicht angeheitert, pappsatt und mit zwei Pralinen vor uns liegend, haben wir den Abend mit Decken eingekuschelt auf dem Sofa ausklingen lassen. Eines steht allerdings fest. Richard Rauch und sein Team haben es geschafft und mich von dem Dessert überzeugt (und ich geb zu, als ich es gelesen habe fand ich es schon etwas schwierig). Also mit Schoko-Mousse (egal ob weiss oder dunkel) kriegt man mich ja immer, das ist bekannt. Aber das ich sehr skeptisch gegenüber Litschis und alles auf meinem Teller bin, was auch nur im entferntesten mit Blumen zu tun hat, ist ebenfalls den meisten geläufig. Fazit: Derjenige, der sich das Menü ausgedacht hat, hat mich bekehrt und ja, das Rosenblütengranite war traumhaft und auch eingelegte Litschis werden eventuell noch einmal auf meinem Speiseplan stehen.
Eins steht also fest, wir werden definitv bei Kochboxen zum Wiederholungstäter werden. [Übrigens der ganze Bericht entspricht vollumfänglich unseren eigenen Erfahrungen und es handelt sich dabei gänzlich um unbezahlte Werbung].